BeDaLA Erasmus+ Projekt /
IFDT unterstützt die Vermittlung von Kompetenzen für Datenintelligenz in der Berufswelt
ERASMUS+ Projekt BeDaLA
IFDT unterstützt bei der Einführung betrieblicher Datenkompetenz als Lehrkonzept in Ausbildungsberufen
Die Digitalisierung der Industrie ist seit 2011 fest in der Hightech-Strategie der Bundesregierung verankert. Ein erstes Zukunftsprojekt innerhalb dieser Strategie war „Industrie 4.0“, das sich zwischenzeitlich zu einem international bekannten Begriff entwickelte, welcher Aktivitäten zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion zusammenfasst. Im Sinne eines tiefgreifenden Wandels der Wirtschaft erreicht die Digitalisierung künftig alle Berufsfelder.
Industrie 4.0 steht für die Vision, durch Internettechnologien die reale und die virtuelle Welt enger miteinander zu verbinden. Im Kern stehen intelligente Monitoring- und Entscheidungsprozesse, die von Mensch oder Maschine gesteuert werden. Eine wesentliche Voraussetzung dafür sind große Datenmengen von Produktionsanlagen, aus Prozessabläufen und einer Vielzahl weiterer verfügbarer Datenquellen. Eine andere Voraussetzung ist der intelligente Umgang mit den Daten durch qualifizierte Fachkräfte, auf deren Grundlage mithilfe der Künstlichen Intelligenz und Verfahren aus dem Machine Learning die Monitoring- und Entscheidungsprozesse unterstützt werden.
Auszubildende, die mit Computer, Smartphone und Internet aufgewachsen sind, zählen zwar zur Generation der „digital natives“. Was aber meist nur eine Vertrautheit im Umgang mit modernen Technologien und Geräten bedeutet. Das tiefere Verständnis der Funktionsweise oder zu möglichen
Einsatzbereichen und damit der größeren Zusammenhänge für Betriebe, Industrie und nicht zuletzt der Gesellschaft fehlen oft.
Die Grundlage für „smarte“ Technologien und Smart Services sind digitale Daten. In der Welt der Industrie 4.0 besteht eine direkte Abhängigkeit zwischen der effizienten Nutzung digitaler Daten und geschäftlichem Erfolg. Digitale Daten entstehen zunehmend überall, in jedem Betrieb und bei jeder Dienstleistung. Um international mit der Digitalisierung Schritt zu halten, bedarf es mehr als nur neuer IT-Fachkräfte. Es braucht ein Verständnis zu modernen Technologien und über Einsatzverfahren für eine Unterstützung im betrieblichen Alltag als auch in den Service- und Produktionsprozessen der Fachbetriebe.
Ein Grundverständnis der Bedeutung von Daten für den Wettbewerb auf dem Markt und eine Basiskompetenz im Datenmanagement erfordern weder Programmier- noch andere technische Kenntnisse. Benötigt wird ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Digitalisierung und beruflicher Fachkompetenz als Querschnittsthema durch alle Berufsfelder. Fehlt das Grundverständnis bei Fachkräften, wird der Einsatzes smarter Technologien und ein intelligenter Umgang mit Daten gehemmt. Denn Akteuren mit einer betriebliche Datenintelligenz verstehen die Datenlage und den Umgang mit Daten entlang der Wertschöpfungsketten und antizipieren daraus weitere effiziente Anwendungsszenarien.
Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe tragen seit jeher mit ihrer zentralen Rolle in der beruflichen Bildung zur Qualifizierung von Fachkräften bei. Der digitale Wandel muss daher in der Ausbildung aufgegriffen werden. Der qualifizierte Umgang mit betrieblichen und gesellschaftlichen Daten hin zu
einer betrieblichen Datenintelligenz muss als Querschnittsthema in die verschiedenen Qualifikations- und Berufsebenen integriert werden.
Das von der Europäischen Union im Förderprogramm Erasmus+ finanzierte Projekt „BeDaLA – Betriebliche Datenkompetenz als Lehrkonzept in Ausbildungsberufen einführen“ will daher Lehrkräfte an Berufsschulen sowie Ausbilderinnen und Ausbilder in Betrieben, bei denen die Lehrinhalte bisher
ohne jegliche IT-Module ausgestaltet sind, mit einer Basiskompetenz im Datenmanagement ausstatten. Damit werden bisher IT-fremde Berufsbilder mit Grundlagen, Übungen und Best Practice Beispiele einer betrieblichen Datenintelligenz erweitert, die den Auszubildenden in ihren künftigen Arbeitswelten
der datengetriebenen Wirtschaft bessere Chancen bietet.
Das IFDT – Institut für Digitale Technologien gGmbH koordiniert das Vorhaben imZeitraum von Oktober 2022 bis April 2024. Gemeinsam mit dem baskischen Partner Bitoriano Gandiaga Fundazioa, einer Berufsschule Oteitza Lizeo Politeknikoa in Zarautz, sowie mit den assoziierten Organisationen ITKAM (Italienische Handelskammer für Deutschland), HETEL (Berufsschulverband des Baskenlandes) und dem Berufsschullehrerverband LVBS Sachsen erarbeitet das Projekt geeignetes Material für Berufsschullehrkräfte und unterstützt den Transfer.
Aus den drei Ländern Deutschland, Spanien und Italien werden Lehrkräfte eingeladen, das Projektmaterial zu testen, zu evaluieren und
dadurch mit zu verbessern. Das auf der Grundlage des Feedbacks finalisierte Lern-Lehrmaterial soll einen Baustein liefern, ausbildende Lehrkräfte in Berufsschulen und Betrieben mit einem Kompetenz-Transfer-Potenzial auszustatten, mit dem sie der jungen Generation ein wettbewerbsfähiges Profil für ihre Berufskarriere ermöglichen.
Eckdaten
- Laufzeit des Projektes:
Oktober 2022 – April 2024 - Rahmenprogramm: Erasmus+
- Projektträger:
Nationale Agentur – Bildung für Europa beim
Bundesinstitut für Berufsbildung - Projektnummer:
2022-1-DE02-KA210-VET-000082129

