Startschuss für FROST-RISK /
IFDT unterstützt intelligentes Frühwarnsystem für Schneelasten auf Dächern
Startschuss für das Projekt FROST-RISK
IFDT unterstützt intelligentes Frühwarnsystem für Schneelasten auf Dächern
Der Klimawandel verändert die Winter in Deutschland. Zwar gibt es oft weniger Schneetage, doch wenn es schneit, dann häufig intensiver. Diese extremen Wetterereignisse stellen eine wachsende Gefahr für die Bausubstanz dar, denn die aktuellen Baunormen sind für solche punktuellen, hohen Schneelasten oft nicht ausgelegt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, startet nun das Verbundprojekt „Dachflächen-Risikomodell für ortsbezogenes Schneemanagement“, kurz FROST-RISK.
Das Problem: Fehlende digitale Werkzeuge im Schneemanagement
Bisher fehlt es Kommunen, Gebäudebesitzern und Einsatzkräften an adäquaten digitalen Werkzeugen, um die Schneelasten auf einzelnen Dächern präzise zu überwachen und rechtzeitig Maßnahmen wie eine Dachräumung einzuleiten. Diese Lücke schließt FROST-RISK durch die Entwicklung eines innovativen, KI-gestützten Risikomodells.
Die Lösung: Ein lernendes System für präzise Vorhersagen
Das Kernziel des Projektes ist die Entwicklung eines Risikomodells, das nach dem MLOps-Paradigma (Machine Learning Operations) funktioniert. Das bedeutet, es wird ein lernendes System geschaffen, das kontinuierlich dazulernt und seine Prognosen verbessert.
Dafür wird eine informationstechnische Plattform aufgebaut, die eine Vielzahl von Datenquellen intelligent miteinander verknüpft:
- Echtzeit-Wetterdaten: Informationen von Wetterstationen, aus Wettermodellen und von Satelliten, darunter Schneehöhen, Temperaturen, Windgeschwindigkeiten und Niederschlagsarten.
- Sensordaten & visuelle Informationen: Daten von Sensoren auf Gebäuden und Informationen aus anderen Quellen wie Webcams.
- Gebäudedaten: Spezifische Informationen zum jeweiligen Gebäude wie Standort, Dachgeometrie, Neigung und bauliche Besonderheiten.
Durch die intelligente Kombination dieser Daten kann das System nicht nur den Ist-Zustand abbilden, sondern auch präzise, ortsbezogene Vorhersagen über die zu erwartende Schneelast auf einem spezifischen Dach treffen.
Innovation mit Weitblick für mehr Sicherheit und Effizienz
FROST-RISK digitalisiert und optimiert das Schneemanagement grundlegend. Entscheidungen über notwendige Sicherungsmaßnahmen können schneller und auf einer soliden Datengrundlage getroffen werden. Das erhöht nicht nur die Sicherheit und schützt Gebäude vor dem Einsturz, sondern senkt auch potenziell hohe Kosten für Reparaturen und Versicherungsfälle.
Langfristig soll ein System etabliert werden, das die Schneelasten auf allen Dächern in Deutschland nach einheitlichen Kriterien prädizieren kann. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Baubranche und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Starke Partner für ein zukunftsweisendes Projekt
Das Vorhaben wird von einem Konsortium aus Expertenteams getragen: der Schneelogistik GmbH, dem IFDT (Institut für Digitale Technologien) und der innosaxess GmbH. Gefördert wird FROST-RISK vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bzw. Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Gemeinsam wirken die Partner einem bestehenden informationstechnischen Defizit mit hoher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung entgegen und setzen neue Standards für ein zukunftsorientiertes Schneemanagement.
Projektteam am IFDT

Das Projekt wird am Teilinstitut Digitale Dienstleistungssysteme durchgeführt. Die Ergebnisse des Vorhabens unterstützen die Entwicklung der Profillinie “Digitale Arbeits- und Lebenswelten” und “Umwelttechnologie”