Projektstart PILEA
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Startschuss für das Projekt PILEA
Das Verbundprojekt PILEA erhält eine Förderung vom Bundesministerium für Gesundheit.
Der offizielle Startschuss für das innovative Projekt PILEA (Pilot-Implementierung der LeukoExpert-App) ist gefallen. Ziel des Projektes ist es, die Diagnostik und Versorgung von Patientinnen mit seltenen Erkrankungen (SE) deutlich zu verbessern. Diese Erkrankungen, definiert durch eine Prävalenz von weniger als 5/10.000 Einwohnern in der EU, stellen für das Gesundheitssystem nach wie vor eine große Herausforderung dar. Trotz nationaler und europäischer Referenzzentren werden Patientinnen im Durchschnitt erst nach 4-5 Jahren diagnostiziert. Dies liegt vor allem daran, dass medizinische Erstbehandelnden oft wenig Erfahrung mit diesen komplexen Krankheitsbildern haben.
Das Projekt PILEA kann an die erfolgreichen Ergebnisse des Vorgängerprojektes LeukoExpert anknüpfen, welches sich exemplarisch mit Leukodystrophien beschäftigte. Innerhalb von LeukoExpert wurde die App LeukoExpert-Adviser entwickelt. Diese App dient als niederschwelliger Lotse und unterstützt medizinisches Personal bei der frühzeitigen Erkennung und Einordnung von Symptomen seltener Erkrankungen.
PILEA wird nun die LeukoExpert-App pilothaft im MVZ Mittweida, einem medizinischen Breitenversorger in Mittelsachsen, einsetzen. Dabei werden Fragen zur optimalen Einführung des digitalen Produkts adressiert, um eine möglichst effektive Nutzung sicherzustellen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur zur Verbesserung der LeukoExpert-App beitragen, sondern auch auf vergleichbare Ansätze im Bereich der SE-Diagnostik übertragen werden.
Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit von drei Partnern durchgeführt:
- MVZ Mittweida, welches als Pilotstandort für die Implementierung der App dient.
- IFDT Leipzig, welches als Technikpartner die Entwicklung und den Einsatz der App unterstützt.
- Universität Leipzig, leitet das Konsortium und übernimmt die wissenschaftliche Begleitung der pilothaften Einführungaus ärztlicher, arbeitspsychologischer und biometrischer Sicht.
Mit der gemeinsamen Expertise dieser drei Partner soll PILEA einen wichtigen Beitrag zur besseren und schnelleren Diagnostik seltener Erkrankungen leisten und somit die Lebensqualität Betroffener erheblich verbessern.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Projektkoordinator PILEA
Universität Leipzig: Prof. Dr.-Ing. Toralf Kirsten
Über PILEA: Das Projekt PILEA zielt auf die Optimierung der Diagnostik und Versorgung von seltenen Erkrankungen ab. Durch die pilothafte Einführung der LeukoExpert-App im MVZ Mittweida und die wissenschaftliche Begleitung durch die Partner IFDT Leipzig und Universität Leipzig sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die zur Verbesserung der App und zur Übertragung auf ähnliche digitale Lösungen im Bereich der seltenen Erkrankungen beitragen.
Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Pilotvorhaben zur Implementierung und Verstetigung von Digital-Health-Ansätzen der Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege“ erforscht das Projekt den Einsatz KI-basierter Diagnoseunterstützung bei Seltenen Erkrankungen am Beispiel der Seltenen Erkrankung Leukodystrophie. Die Förderungsdauer des Projektes ist auf den Zeitraum zwischen August 2024 und Juli 2025 angelegt.
„Mit diesem Projekt haben wir die Chance, moderne Methoden aus den Bereichen der Informatik und Statistik zum Wohl von Patient:innen in einem besonderen klinischen Anwendungsfeld einzusetzen – dem der Seltenen Erkrankungen. Oftmals sind in diesem Feld, hervorgerufen durch die Symptomatik, sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen einer besonderen Lebenssituation ausgesetzt, bis Klarheit über die Erkrankungsform herrscht. Unser Ziel ist es, die Diagnose unter Nutzung verschiedener Daten zu unterstützen.“ – Koordinator des Konsortiums, Prof. Dr. Toralf Kisten von der HS Mittweida